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ST Reha Tarif

Mit der Genehmigung des Bundesrats wurde per 01. Januar 2022 ST Reha, die stationäre Tarifstruktur für die Rehabilitation, schweizweit eingeführt. Der ST Reha Tarif definiert seither die Vergütung aller Fälle mit einem stationären Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik.

Wie bei den restlichen stationären Tarifstrukturen besteht das ST Reha Tarifsystem aus zwei Teilen: Der nationalen Tarifstruktur und den individuellen Tarifverträgen. Alle drei stationären Tarifsysteme der Schweiz orientieren sich an diesem Konzept, wie es auch auf der Wissensseite zu allen stationären Tarifsystemen beschrieben wird. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die nationale Tarifstruktur.

Aufbau und Funktionsweise des ST Reha Tarifs

Hinsichtlich der Vergütung der einzelnen Fälle spielen, wie auch in den weiteren stationären Tarifen, die kodierten ICD-Diagnosen und CHOP-Prozeduren (Behandlungen) eine zentrale Rolle. Durch den Einbezug von Kode­s der Prozedurenklassifikation CHOP erhält die Tarifstruktur ST Reha einen direkten Leistungsbezug.

Die Zuteilung der Fälle zu den einzelnen Fallpauschalen erfolgt wie bei den weiteren stationären Tarifen mittels Entscheidungsbaum. In einem ersten Schritt wird ein Fall einer der zehn sogenannten Basis-RCGs zugeteilt. Die ersten acht Basis-RCGs orientieren sich primär an den unterschiedlichen Rehabilitationsarten, wie sie auch im CHOP-Katalog in der Kodegruppe BA “Basisleistung in der Rehabilitation” abgebildet sind. Die neunte Basis-RCG TR80 “Rehabilitation ohne weitere Angabe” beinhaltet Fälle, welche die Mindestanforderungen keiner der obigen Rehabilitationsarten erfüllen. Um keine Fehlanreize zu setzen, wurde festgelegt, dass das Tageskostengewicht dieser neunten Basis-RCG jeweils immer dem niedrigsten der restlichen Tageskostengewichte entspricht. Die RCG TR96 “Nicht gruppierbar” fängt Fälle mit Fehler auf. Sie besitzt kein Kostengewicht.

Die ersten acht Basis-RCGs werden mittels verschiedener Kriterien, wie bestimmten Diagnosen oder Behandlungen (bspw. Zusatzaufwand in der Rehabilitation), in bis zu drei RCGs (Rehabilitation Cost Groups) aufgeteilt, die mit unterschiedlichen Tageskostengewichten bewertet werden. Ähnlich zum TARPSY-System sind einzelne RCGs in verschiedene Phasen unterteilt. Bei ST Reha bleibt das Tageskostengewicht jedoch während einer ganzen Phase konstant.

Durch Multiplikation der Tageskostengewichte mit der Aufenthaltsdauer (Anzahl Tage) eines Patienten und des Basisfallpreises ergibt sich schliesslich die Höhe der Vergütung in CHF. Zusätzlich zu den Pauschalbeträgen können, wie auch bei SwissDRG oder TARPSY, einzelne sehr teure Leistungen (Medikamente, bestimmte Prozeduren wie Dialysen, etc.) mittels Zusatzentgelten abgerechnet und vergütet werden.

Sowohl die Logik des Entscheidungsbaumes der ST Reha Tarifstruktur, als auch die Liste an Zusatzentgelten werden regelmässig durch die SwissDRG AG überarbeitet. Dies geschieht datenbasiert auf Grundlage der tatsächlichen Leistungs- und Kostendaten der Rehabilitationskliniken. Mithilfe des ST Reha Antragsverfahrens kann auf diese Weiterentwicklung Einfluss genommen werden. So können beispielsweise potenziell untervergütete Leistungen oder Fallgruppen gemeldet oder bestimmte Umbauten vorgeschlagen werden. Rund um das TARPSY Antragsverfahren bietet eonum verschiedene Dienstleistungen an. Mehr dazu erfahren Sie auf der folgenden Angebotsseite:

Der aktuell gültige Fallpauschalenkatalog (ST Reha 2.0 2024) ist hier zu finden. Weitere Informationen, insbesondere zur Definition der einzelnen RCGs, finden sich im Definitionshandbuch. Das aktuell gültige Definitionshandbuch der ST Reha Version 2.0 als PDF finden Sie hier. Mithilfe des Online Definitionshandbuchs, welches von eonum im Auftrag der SwissDRG AG entwickelt wurde, kann die Gruppierungslogik noch besser nachvollzogen werden.

Mehr zum Thema

Diagnosen müssen bei stationären Fällen der Rehabilitation mittels ICD-Katalog kodiert werden. Prozeduren (Behandlungen) werden mittels CHOP-Codes dokumentiert. Erfahren Sie mehr zu den beiden wichtigsten zugrundeliegenden Katalogen ICD und CHOP auf unseren entsprechenden Wissensseiten:

Rund um das stationäre Tarifwesen in der Rehabilitation und die Tarifstruktur ST Reha bietet eonum verschiedene Beratungsangebote an. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der entsprechenden Angebotsseite: