Derzeit entwickeln H+ und santésuisse zusammen Pauschalen für den spitalambulanten Bereich, mit dem Ziel, ein erstes System bis Ende 2021 vorzulegen. Ziele des Pauschaltarifs sind, gegenüber dem aktuellen Einzelleistungstarif TARMED, mehr Transparenz, Vergleichbarkeit und Qualität sowie weniger administrativer Aufwand sein. Zudem ist der neue Tarif datenbasiert berechnet und wird laufend der aktuellen medizinischen Praxis und den Versorgungsstrukturen angepasst werden. Somit soll dem Entscheid des Bundesrates und den Vorgaben des Parlamentes Rechnung getragen werden.
Mit der Bereitstellung einer Entwicklungsumgebung für Fallgruppensysteme unterstützt die eonum AG santésuisse und H+ bei diesen Arbeiten. Die Software erlaubt eine konsequent datenbasierte Entwicklung von Patientenklassifikationssystemen nach medizinischen oder ökonomischen Kriterien. Sie wurde spezifisch für dieses Projekt weiterentwickelt und wird laufend, gemäss neuen Bedürfnissen, angepasst. Es können sowohl Leistungs- (ICD, TARMED, CHOP, Medikamente) als auch Kostendaten (REKOLE) verarbeitet werden. Für die Gruppierung und Fallauswahl wird mit der medizinischen Logiksprache Medcodelogic gearbeitet. Im Rahmen der Tarifentwicklung werden diese Logiken in einem Entscheidungsbaum in den entsprechenden Knoten eingebaut, um die Gruppierungslogik abzuleiten. Fallpopulationen, beispielsweise basierend auf einer Splitbedingung (Unterteilung von Pauschalen nach Schweregrad) im Entscheidungsbaum, können auf einfache Weise verglichen werden. Dies erleichtert die datenbasierte Entwicklung erheblich.
In unserem Team arbeiten ehemalige Mitarbeiter der SwissDRG AG aus den Bereichen IT und Medizin. Entsprechend kennen wir uns mit der technischen und fachlichen Entwicklung von Pauschaltarifen und dem Grouperbau aus. Dies ist insbesondere ein Vorteil, da der neue Tarif an die medizinische Logik aus der stationären Akutsomatik angelehnt ist.
Unter dem folgenden Link finden Sie die Medienmitteilung von H+ und santésuisse.